VORLESEN SCHAFFT ZUKUNFT
Niederviehbach: Der Bundesweite Vorlesetag feiert Geburtstag. Seit 20 Jahren ist er eine Initiative von der Wochenzeitung DIE ZEIT, Stiftung Lesen und der Deutschen Bahn Stiftung und erreicht jedes Jahr tausende begeisterte Vorlesende und Zuhörende. Er findet jedes Jahr im November statt, dieses Mal war es der 15. November.
Die Mittelschule Niederviehbach hatte deshalb Almuth von Trotha eingeladen und die ganze Schulfamilie hörte zu. Sie erzählte von Ängsten, von Vorurteilen und von der Hoffnung auf ein gutes Miteinander unter den Menschen. Ihre Wahl fiel auf den Autor Bastian Berbner und sein Buch „180 Grad -Geschichten gegen den Hass“. Der Untertitel lautet: Von Menschen, die ihre Vorurteile überwinden.
Almuth von Trotha begann zu lesen und es war still. Die Schüler und Schülerinnen ließen sich mitnehmen in die Welt von Harald und Christa, einem älteren Ehepaar, das es sich gut eingerichtet hatte in seinem Ruhestand. Plötzlich bekamen sie neue Nachbarn. Eine aus Serbien geflüchtete Familie mit mehreren Kindern. Die unterschiedlichen Lebensweisen waren herausfordernd, das Erkennen der Ursachen ein erster Schritt der Annäherung. Die Zuhörenden bekamen einen Einblick in das Wachsen von Verständnis und das Aufkeimen von Wertschätzung, ja von Freundschaft. Der Untertitel der Geschichte lautet „Wie Begegnungen mit Fremden die Gesellschaft retten könnten“ und als die Vorleserin zum Ende der Geschichte einige ganz persönliche Worte an die Schüler und Schülerinnen richtete und von ihren Begegnungen mit jungen geflüchteten Menschen erzählte, hätte man eine Stecknadel fallen hören.
Sie appellierte an die jungen Zuhörer aufeinander zuzugehen und jeder Begegnung die Chance zu geben, in dem anderen einen Menschen zu finden, der mithilft die Gesellschaft zu retten.
„Vorlesen stärkt das Einfühlungsvermögen, lässt in andere Welten blicken und fördert den Umgang mit anderen“, so steht es im Prolog der Initiative. Almuth von Trotha hat das in überzeugender Weise vorgemacht.