Suchtprävention für die 8. Klasse
Alles begann mit 12 Stamperln Schnaps. 17 Jahre war Gabi Salzberger damals alt, als sie auf dem Pitzlinger Weihnachtsmarkt ihren ersten Vollrausch erlebte. Was damals nur Spaß und eine schöne Zeit mit ihren Freundinnen bringen sollte, wurde für sie der Einstieg in eine Suchtkarriere. Heute, über 30 Jahre später, ist Salzberger trockene Alkoholikerin und hat es sich zur Aufgabe gemacht, Jugendliche über die Gefahren des Suchtmittels Alkohol aufzuklären. Da die Veranstaltung nicht – wie gewohnt – im Präsenzunterricht stattfinden konnte, war Klassleiterin Evelyn Simon hocherfreut, dass sich Gabi Salzberger bereit war, ihr Präventionsprogramm im Rahmen einer Videokonferenz mit der Klasse abzuhalten. Vorab wurden die Schülerinnen und Schüler per Email mit Unterrichtsmaterial versorgt. Am Freitag vor den Osterferien startete die Videokonferenz aus dem Klassenzimmer der 8a. Unterstützt wurde Salzberger von der Sozialpädagogin Agnes Achatz. Gemeinsam mit den Schülern wurde die „Suchtstraße“ entwickelt und mit „Gefühlskarten“ ergänzt. So wurde der Weg vom Genuss über Gewöhnung bis zur Sucht deutlich gemacht. Dabei wurde deutlich, welch große Bedeutung die Gefühle bei der Entstehung von Abhängigkeiten haben. Abgerundet wurde der Vormittag durch eine Gruppenarbeit, in der verschiedene Arten der Abhängigkeit vorgestellt wurden. Abschließend schilderte Salzberger ihren Weg aus der Alkoholsucht. Gebannt lauschten die Schülerinnen und Schüler den Worten der Wallersdorferin. Durch einen Nebenjob als Bedienung sei für sie Alkoholkonsum zur abendlichen Selbstverständlichkeit geworden. Zunächst in Form süßer Mischgetränke, später gab es Rum und Whiskey pur - flaschenweise. Erst nach einem zweiten Führerscheinentzug 1995 konnte sie sich aus ihrer Sucht befreien. Geholfen hat ihr nach eigenen Worten der Kreuzbund, dem sie bis heute angehört.